Projekt Hirmerei

Das Planungsgebiet liegt im 23. Stadtbezirk Allach-Untermenzing am nordwestlichen Stadtrand Münchens, östlich der Eversbuschstraße, nördlich der Otto-Warburg-Straße und westlich der Bahnlinie München–Ingolstadt. Bei dem Planungsgebiet handelt es sich um eine bisher unversiegelte, überwiegend ackerbaulich genutzte Fläche.

Auf dem ca. 1,6 ha großen Grundstück soll ein lebendiges und attraktives Quartier mit 230 Wohnungen, einer Kindertagesstätte und eigener Identität entstehen. Damit soll ein signifikanter Beitrag zur Lösung des Wohnungsmangels geleistet werden.

Vom Wettbewerbsergebnis zum städtebaulichen Entwurf

Nach dem Ende des Wettbewerbs war, wie bei solchen Verfahren üblich, eine Überplanung des Siegerentwurfs notwendig, um verschiedene Details genauer zu fassen. Die grundlegende architektonische Idee und die Ziele der Planung bleiben jedoch dieselben.

Im Rahmen der frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Behörden wurde der Entwurf weiter angepasst, so dass nun die formelle Beteiligung der Träger öffentlicher Belange durchgeführt werden kann.

Form der Bebauung

Das kollektive Wohnen hat in München eine lange und starke Tradition. So bestätigen zum Beispiel die einmalige „Borstei“, benannt nach den Stiftern und Besitzern, sowie die Wohnhofbauten der Nachkriegsmoderne in Sendling, der Maxvorstadt und Obergiesing diese Tradition Münchens.

Durch die Form des Gebäudes soll ein neuer gemeinsamer Raum für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner aber auch die Nachbarinnen und Nachbarn entstehen. Beispielhaft dafür steht die Borstei die ebenfalls am Rande der damaligen Stadt, unmittelbar neben Eisenbahngleisen, Gasometern und Trambahnwerkstätten, errichtet wurde. In dieser Tradition sieht sich das vorgeschlagene Projekt: ein großes Gefüge verschiedener Raumsituationen, Qualitäten und Angebote.

Überlagerung

Aktueller Planungsstand

Hof

Die Gebäude umgreifen in nahezu gleicher Höhe den Ort. Verschiedene Rücksetzungen erzeugen eine differenzierte Kontur. Die resultierende Form schafft ein Hofgefüge im Inneren. Im Osten wird die Form durch ein sechstes Geschoss stärker akzentuiert und entspricht so der Position am weiten Stadtraum der Bahnlinie.

Im Westen zu den benachbarten Häusern der Eversbuschstraße schaffen dreigeschossige Anbauten einen vertrauten Maßstab, markieren die Hauseingänge und schaffen gleichermaßen Adressen, Orte der Nachbarschaft und der Hausgemeinschaft.

An einer Stelle öffnet sich die Form zur Eversbuschstraße hin und bindet sich so zusätzlich in die Nachbarschaft ein, ohne ihr Innen zu stark zugänglich zu machen.

Wohnen

Das Besondere am Wohnen im Gefüge ist die Möglichkeit, gemeinschaftliche Orte anzubieten und diese als ergänzende Besonderheit in Allach zu bespielen.

In den dreigeschossigen Bauteilen zur Eversbuschstraße ergänzt beispielsweise einer, über zwei Obergeschoße reichende Orangerie das Raumangebot der Bewohnerinnen und Bewohner.

Im Osten führen offene Treppenlauben zu den Wohnungen und den Dachgärten. Die Wohnungen betritt man durch einen Wintergarten, der einen wunderbaren Blick nach Osten ermöglicht.

Die Freiflächen

Die Höfe, als privater und halbprivater Innenraum, ergänzen zusammen mit den Gärten das Freiraumangebot in Allach. Von allen Seiten betretbar, entstehen durch die verschiedenen Freiflächen differenzierte Angebote.

Im Inneren der Höfe ermöglichen reduzierte Unterbauungen eine ausgedehnte Bepflanzung mit großen Bäumen und so Sichtschutz für das Gegenüber und Schatten für Darunter. Dieses Angebot an Freiräumen wird durch die zahlreichen gemeinschaftlichen Dachgärten ergänzt.

Freiflächenbilanz